JAN

Das Münchner Lokal des Spitzenkochs Jan Hartwig sollte hell und einladend sein, zugleich aber auch private Bereiche für die Gäste bieten. Erreicht wurde das durch einen Raum im Raum. Die eingestellte Kubatur wirkt dabei wie eine Art Passepartout, das durch verkleinerte Fensteröffnungen hinter der Fassade abzulesen ist und einen Bezug zur Außenwelt herstellt, ohne sich zu exponieren. Das zurückgenommene Interieur aus kalkgespachtelten Wänden und in Douglasie gerahmten Fenster- und Türlaibungen lenkt den Blick auf eine Rasterdecke, die durch eine umlaufende Lichtfuge tief im Raum zu schweben scheint. Abends fällt das Licht aus den einzelnen Kassetten auf die Tische aus geköhlter Eiche – wie ein Spot aus dem Off bei einer Theaterinszenierung. Textile Vorhänge mit einer leichten Transparenz verstärken diesen Effekt. Sie trennen die öffentlichen Räume von privaten Séparées und reichen bewusst nicht zum Boden, um einen räumlichen Bezug zu den Séparées aufrechtzuerhalten.