Turmhaus Tirol

Das Turmhaus Tirol orientiert sich an regionalen Bauproportionen an der Zillertaler Höhenstraße. Es nimmt charakteristische Motive der umliegenden Höfe wie Satteldach, Loggia und sonnenverbrannte Holzfassade auf und interpretiert diese neu. Das Gebäude, das zusammen mit dem Architekturbüro Grünecker Reichelt entworfen wurde, steht auf einem schmalen Fußabdruck von 8×8 Metern. Drei in den Hang gebaute Sichtbetongeschosse bilden das Fundament für den darauf errichteten Holzbau. Aus ihnen wächst der Betonkern wie ein skulpturaler Stempel, als aussteifendes Element für die Holzbaukonstruktion. Er beinhaltet die Kamine und einen Versorgungslift, formt aber auch die Küche im Untergeschoss und den Kamin im Erdgeschoss. In jedem Raum rahmen Fenster den Blick ins Bergpanorama, Loggien erweitern den Wohnraum nach außen und gliedern zugleich die Fassade. Die windgeschützten Freisitze können bei Bedarf mit scheunentorartigen Schiebeläden verschlossen werden. Im Inneren des Hauses kontrastieren detailliert ausgearbeitete Architekturmöbel aus unbehandeltem Lärchenholz den groben Ortbeton und die sägerauen Brettstapelwände. Um die Ursprünglichkeit des Materials zu unterstreichen, wurde das Holz bewusst nicht geölt oder behandelt. Boden- und Wandfliesen sowie Waschbecken wurden aus Felsbrocken geschnitten, die in der Baugrube gefunden wurden.