Making of Casa Morelli

Ein Gefühl von Dolce Vita

Völlig abgeschieden, inmitten der sanften Hügel der Toskana, im Chianti zwischen den Kulturstädten Florenz und Siena gelegen, befindet sich mit Casa Morelli ein Ferienhaus, das der Besitzer, Tech-Entrepreneur Alexander Springer, zusammen mit Holzrausch zu einem Sehnsuchtsort entwickelt hat. Das steinerne Haus im traditionellen toskanischen Stil wurde von Holzrausch restauriert, der Außenbereich erweitert und durch ein zeitgenössisches Interieur ergänzt.

„Das Spezielle an Casa Morelli ist, dass es einerseits die traditionelle toskanische Architektur aufweist, aber andererseits im Ausbau modern interpretiert ist“, erläutert Tobias Petri. Als Leuchtturm-Projekt hat Holzrausch besonders viel Leidenschaft in die Umsetzung von Casa Morelli investiert und alles bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Mit Designern wurden Möbel und Leuchten individuell gestaltet. Die Zusammenarbeit mit lokalen Handwerkern und Künstlern, vom Steinmetz, über den Cotto-Boden-Produzenten bis zum Möbelbauer, unterstreicht ebenso den Anspruch eines Solitärs.

Das Ferienhaus gliedert sich in ein Haupthaus und ein Schlafhaus aus dem 15. Jahrhundert, die miteinander verbunden sind. Der große Außenbereich erstreckt sich vollständig über die ins Tal gerichtete Seite des Hauses und ist mit mehreren Schatten spendenden Pergolen, einer Outdoorküche und einladenden Sitzmöglichkeiten ausgestattet. Ein Infinity-Wasserbecken bildet den Abschluss der Außenfläche. Innen erfährt man Weite: Prägend ist der Wohn- und Essbereich mit offener Küche und der Blick auf die Landschaft durch das große Panoramafenster, das in der Art eines Scheunentors auf die Fassade gesetzt wurde und das komplett geöffnet werden kann. Insgesamt hat Holzrausch die Stimmung gedeckter halten – sowohl am Tag wie auch am Abend. Eine Reduktion auf wenige Töne und Materialien, um ein toskanisches Landhaus anders zu interpretieren.

„Das Spezielle an Casa Morelli ist, dass es einerseits die traditionelle toskanische Architektur aufweist, aber andererseits im Ausbau modern interpretiert ist“

„Wir haben den gestalterischen Ansatz verfolgt, den Innenraum mit dem Außenraum zu verbinden“, so Tobias Petri. „Das funktioniert natürlich gut durch das riesige Panoramafenster und die Böden, die fließend ineinander übergehen.“ Darauf geht auch die Farb- und Materialwahl ein: Der Anthrazit-Ton des Cotto-Steins zieht sich durch das ganze Haus. 14.000 Stück wurden dafür von der Firma Manetti aus Impruneta per Hand gefertigt, die in Zusammenarbeit mit Holzrausch in einem speziellen Format gestaltet wurden. Der Cotto kommt auf den Böden im Erdgeschoss und im Außenbereich, als Wandbeläge in den Duschen, beim Kamin und in der Außenküche zum Einsatz.

Holzrausch hat Wert auf natürliche Materialien gelegt, die größtenteils vor Ort gesourct wurden. „Der Cotto ist aus gebranntem Ton. Auch der Wandverputz aus Kalk wurde vor Ort so lange angemischt, bis die richtige Farbe, Körnung und Struktur entstand. Die Handwerker bauten hierfür ein spezielles Sieb, erstellten immer wieder neue Muster. Als der richtige Putz gefunden war, wurde dieser durchgängig aufgebracht. Er ist absichtlich nicht glatt, sondern ein wenig körnig-handwerklich“, so Tobias Petri. Als Holz für die Innenausbauten fiel die Wahl auf Kastanie und Mooreiche. Das Kastanienholz stammt aus der Toskana und ist typisch für die Region, wirkt edel sowie warmtonig. Das Furnier aus Mooreiche schlummerte 50 Jahre bei einem norddeutschen Ladenbauer, bevor es Holzrausch für Casa Morelli verarbeitet haben. Das dunkle Holz bildet in Kombination mit dem rauchigen Cotto ein gelungenes Gegenüber zu dem Sonnenlicht der Toskana. Waschbecken und Badewanne aus Travertin wurden von dem Traditionsunternehmen Vaselli in der Gegend von Siena handgefertigt. Alle Fenster sind Sonderanfertigungen aus Stahl, die mit einem lokalen Schlosser entwickelt und produziert wurden.

Holzrausch hat Wert auf natürliche Materialien gelegt, die größtenteils vor Ort gesourct wurden.

Die individuelle Note zieht sich bis hin zur losen Möblierung.

Die individuelle Note zieht sich bis hin zur losen Möblierung. Der massive Esstisch mit monolithischen Stühlen aus Kastanienholz und Leder wurde ebenso wie die Terrassenmöbel von dem befreundeten österreichischen Künstler und Handwerker Klaus Lichtenegger entworfen und produziert. Lichtenegger lebte mehrere Jahre in der benachbarten Gemeinde und ist auch heute noch sehr stark mit dem Ort verbunden.

Auch in puncto Licht wollte Holzrausch so wenig wie möglich industrielle Produkte verbauen. So kamen Jan Heinzelmann und Sami Ayadi von Studio OHA ins Spiel. Die beiden Designer haben passend zum Interieur die Leuchtenserie „Classico Collection“ aus brüniertem Kupfer gestaltet, die von einer kleinen Münchener Manufaktur produziert wird. Die Kollektion ist mittlerweile Teil der Editionen von Holzrausch und wird auch in anderen Projekten eingesetzt.

Selbst die Tür- und Fensterbeschläge sind nicht vom Band, sondern eine Sonderanfertigung des Münchener Kunstschmieds Sebastian Hepp. Die perfekt gearbeiteten Einbauten und Architekturmöbel von Holzrausch komplettieren das Projekt.

„Vor Ort haben wir ein gutes Netzwerk an Handwerkern, auch dadurch kam das italienische Flair zustande“, erzählt Tobias Petri. Nur die Einbauten wurden in den Werkstätten von Holzrausch gefertigt, alles andere stammt aus lokalen Quellen. „Es ist alles nicht so perfekt glatt. Eine gute Kombination aus Qualität und Handwerkskunst der beiden Nationen. Wenn man dort ist, fühlt sich das wirklich nach Dolce Vita an. Man macht alles auf, hat beschattete Plätze, kann richtig entspannen. Casa Morelli hat eine gewisse Großzügigkeit, man kann dort atmen.“